Vier von Fünf Noten bei JAZZ’n’More

KLANGFAHRER

Humanity

(Mons Records / SunnyMoon)

Die Klangfahrer sind ständig unterwegs. Sie gleiten über Landschaften, folgen gewundenen Flussläufen, steigen entlang sanften Hügelkuppen. Mal sind sie mit Tempo auf direktem Weg am Ziel, mal treiben sie im Luftschiff, ohne einengende Gewissheit, wohin sie die Reise schliesslich führen wird. Unter ihnen zieht eine dichte, drängende und hektische Welt vorüber. Bereits die geringe Höhe schaft wohltuende Distanz. Musikalisch gesprochen bedeutet dies einmal einen rasanten Beat, der einen tragenden Groove verziert. Ein andermal zieht die Saxofon-Melodie ihre Bögen, lässt sich von einer Seite auf die andere wehen. Die vier ausgeglichenen Komponisten und Instrumentalisten mischen Ideen aus den verschiedensten Regionen, Elementen und Witterungen, ohne je die für den Jazz sichere Flughöhe zu verlassen. Nie überwiegt die Risikobereitschaft, nie kommt der Boden gefährlich nah, nie geht die Orientierung am Horizont verloren. Immer steht die Freude am immer wechselnden Panorama im Vordergrund.

Quelle: JAZZ ‚N‘ More, 5/2010, ct

Humanity – Besprechung in Piano News

KLANGFAHRER

Humanity

(Mons Records / SunnyMoon)

Mit weichem, melodiösem Swing empfängt, ja umgarnt Thomas Berndt den Hörer. Kein Zweifel, der Aachener Pianist hat ein Händchen für eingängige Themen und melodische Improvisationen. Klare, unsentimentale Poesie durchströmt seine Kompositionen, unter denen Tracks wie „Abschied“, „Home Again“ oder „Light of Unknown“ das Zeug zum Standard haben. Jazz, der durch linearen, sanglichen Stil zum Mitsummen einlädt. Gerd Breuer bedient dazu die Snare Drum behutsam wie eine zerbrechliche Glasharfe, Johannes Flamm serviert kongenial dezente Saxophonhäppchen und Bernd Kistemanns Bass brummt wie ein gutmütiger Bär. Einige Mid-Tempo-Nummern frischen die romantisch-melancholische Grundatmosphäre der Klangfahrer auf. Ansonsten herrscht balladeske Sinnlichkeit.

Quelle: PianoNEWS, 2/2011, Tom Fuchs